Weltmeisterschaft

 

Glocknerman Ultraradmarathon 2019

 

Non Stop   888Km   14.000Hm

 

Hermann Bürge startete heuer wieder bei der Weltmeisterschaft Glocknerman unter einem sehr starken Starterfeld aus Deutschland,Ungarn,Schweiz,Frankreich,Italien,Slowenien ,Luxemburg und Tschechien.

 

Voriges Jahr musste er leider nach 600Km als viert Platzierter das Rennen frühzeitig beenden aus Gesundheitlichen Gründen. Heuer hat er es noch Intensiver und Akribischer im Training angelegt um noch besser Vorbereiteter ins Rennen zu gehen, um die Strecke von Graz über die Soboth,Abtei, Spital a.d.Drau weiter nach Winklern, Iselsberg, Lessachtal, Lienz, Heiligenblut Großglockner und wieder Retour nach Graz so schnell wie wie möglich zurückzulegen.

 

Auch heuer stand die Teilnahme nicht gerade unter einem guten Stern, in den Vorbereitungen musste viel an der Sitzposition am Sattel und am Setup gedreht werden um überhauptschmerzfrei am Rennrad sitzen zu können. Bürge für dieses Jahr das erste Mal mit Wattmessung um noch effizienter seine Leistung und Kraft optimal einzusetzen.

 

Drei Tage vorm Start bekam er erst das Okay vom Haus u. Lungenfacharzt für die Teilnahme am Rennen nach einer starken Verkühlung und verschleimter Lunge hatte er auch noch eine schmerzhafte Entzündung in der Schulter aber das alles hielt Bürge nicht ab vom Start.

 

Unter diesen Umständen beschloss sein Betreuerteam Gerhard Prietel, Ferdinand Cabak, Daniel Bürge und Erwin Pfeiffer die Strategie zu ändern und das Rennen langsam zu beginnen um zu sehen wie es im Laufe des Rennens um die  Gesundheit von Hermann steht.

 

Das Betreuerteam errechnete eine Ziel Zeit von 42 – 45 Stunden das sind immer noch 10 Stunden unter der Karenzzeit.

 

Am Start angefeuert von tausenden Radfans im Center West bei glühender Hitze um 12:00 Mittags würden die Teilnehmer in 30 sec Abständen losgelassen. Bürge war am Start sehr Nervös hatte zu hohen Puls und viele Negative Gedanken: schaffe ich es heuer bis ins Ziel, passt das Setup, funktioniert der neue Funk die neue Lichtanlage, werde ich zu langsam sein, so schwirrten seine Gedanken im Kopf herum. Bürge musste seine Negativen Gedanken so schnell wie möglich los werden ansonsten  wird es fast unmöglich sein das Ziel zu erreichen. Bei Ultrarennen über viele Stunden und Tage spielt neben einem gut Funktioniertem Körper der Kopf eine ganz wichtige Rolle.

 

Bereits vor der Auffahrt zur Soboth hat Bürge seinen Rhythmus gefunden sein hoher Puls hat sich normalisiert und sein Kopf und Körper waren auf Rennmodus umgestellt.

 

Sein Betreuerteam versorgte ihn vom Pace Car aus mit Flüssignahrung und Elektrolyt Getränken sowie mit Funksprüchen  über die Routenführung. Er musste immer zur vollen Stunde mit 500-600  Kalorien mit Flüssignahrung versorgt werden da sein Körper eine Unmenge an Energie verbrannte im Rennverlauf ca.30.000Kcal.Bei fester Nahrung würde der Verdauungstrakt zusätzlich Energie aufwenden müssen die beim treten fehlen würde.

 

Denn ersten Teilabschnitt bis zur Meldestelle Winklern in 297 Km für Bürge Non Stop durch ohne jemals eine Fuß vom Rad genommen zu haben.

 

In Winklern wurde aufs Berg Rad gewechselt denn  ab jetzt ging es in die Berge Iselsberg, Gailbergsattel, Lessachtal ab Kötschach Mauten ging es 42 Km Bergauf bis auf 1535 Hm zum Kartischer Sattel. Nach einer sehr schwierigen und schlaflosen Nacht ging es um 7:00 Morgens bei herrlichem Sonnenschein und unfassbarer schöner Kulisse rauf zum Großglockner und weiter zum Höchsten Punkt des Rennens die Edelweißspitze bei einer Steigung von 16% auf Pflastersteinen und Gefährlich engen Kurven  auf 2571 Hm.

 

Bis zu diesen Zeitpunkt nach 480 Km lag Bürge auf Platz vier. Auf der Edelweißspitze hatte sein Betreuerteam  keine Pause geplant außer einer kurzen Stehzeit von Nacht auf Tag  um umzurüsten Lichtanlage vom Rad,Kleidungswechsel,Nahrungsaufnahme,Sonnenschutzcreme auftragen, Hände und Gesicht von Salzkrusten reinigen.

 

Die Abfahrt war sehr anstrengend und gefährlich da sich Mengen an Motorräder und Cabrios sich den Berg hinauf wilde Wettkämpfe lieferten und wir Radfahrer sie bei ihren Zweikämpfen nur behinterten,wir waren unbeliebte Gäste auf der Hochalpenstraße und hatten kein recht in der Augen im Schritttempo den Berg hinauf zu Radeln

 

Endlich die wilde Großglockner Abfahrt hinter uns ging es bei sehr starkem und böigen Wind das Mölltal. hinaus Richtung  Millstatt am See.Leider fuhren wir hier in eine Gewitterzelle mit viel Regen und schlechter Sicht.  Durch das sehr starke Verkehrsaufkommen auf der Bundesstraße würde Bürge von seinem Pace Car von hinten her mit eingeschaltetem Drehlicht  abgeschirmt gegenüber heran rollenden LKW`s.

 

Als Bürge bereits die Abtei in Kärnten hinter sich ließ und in Richtung Bleiburg fuhr trat das gleiche Problem auf wie 2018 Bürge saß komplett schief am Rad oben und musste immer wieder entgegen steuern um sein Rad aufzurichten um nicht von der Fahrbahn abzukommen. Dieses war auch der Grund warum Bürge 2018 nach 600 Km das Ziel nicht erreichte und musste DNF.Denn in dieser Position ist es fast unmöglich Rad zufahren da man keine Kraft mehr auf Pedal bringen kann.

 

Nun musste sein Betreuerteam alle Register ziehen um ihn die letzten 140Km noch ins Ziel zu bringen,aber es lag noch eine gr0ße Hürde vor ihnen die Soboth mit 16%Steigung und die Konkurrenz rückte immer näher Bürge hatte einen Platz schon verloren und lag auf Platz fünf.

 

Da sein Team nicht mehr wusste was der Fehler sein konnte musste ein Plan B her und organisierten   Jan Bürges Physiotherapeuten . Jan fuhr von Fladnitz a.d.Teichalm sofort um 22:00 los auf die Soboth.

 

Bürge könnte zwar seinen Platz fünf bis zur Soboth Höhe verteidigen aber der Schweizer Peter Trachsel war im schon sehr nahe gekommen. Bürge saß bereits 36 Stunden im Sattel ohne einer Schlafpause als sein Jan auf der Soboth eintraf.Jan könnte keine großartigen Verspannungen und Blockaden am Nacken und Rücken feststellen die sein Problem darstellte.

 

Das Team und Jan standen vor einem unlösbaren Rätzel es wurden Vermutungen aufgestellt wie das Blut könnte zu dich sein ,Defizite in der Ernährung, Verkühlung im Nacken aber das alles brauchte sie nicht weiter.

 

Das Betreuerteam beschloss zu recht obwohl uns der Schweizer im Nacken saß und wir noch einen Platz verlieren würden zu einer 15 Minütigen Schlafpause da Bürge bereits schon mit Halluzinationen bei der Abfahrt zu kämpfen hatte er konnte nicht mehr unterscheiden bei der Fahrbahn zwischen trocken oder nass und  er sprach immer von vier Radfahrern obwohl nur er allein im Scheinwerferlicht unterwegs war.

 

Nach der Zwangspause hatte Bürge sich etwas erholen können und sagte nur eins ich werde und will es bis ins Ziel schaffen.

 

Sein Team schaffte es mit großer Erfahrung und Motivation sich und Bürge ins Ziel zu bringen in unglaublichen 40 Sth und 30 Min Bürge erreichte um 4:30 Samstag früh als sechs platzierter das Ziel im Center West Graz.

 

Bürge möchte sich recht herzlich bedanken bei seinem Betreuerteam, beim Indoor Team Petra Aigner, Gertraud Lacher, Mediateam Alex Lacher, sowie Sponsoren und alle Gästebuch Eintragungen die mich motiviert und unterstützt haben damit ich mein Zielerreichen könnten.